Berufstätige Eltern sollen in der Pandemie ihre Kinder betreuen dürfen – Bund und Länder haben sich auf eine Ausweitung der Kinderkrankentage verständigt. Die SPD fordert eine rasche gesetzliche Regelung.
Die Corona-Pandemie wird für Familien zunehmend zur Belastung. Helfen soll eine Neuregelung der Kinderkranktage. Die SPD-Fraktion im Bundestag macht nun weiter Druck für eine schnelle Regelung der von Bund und Ländern vereinbarten Verdopplung der Kinderkrankentage in diesem Jahr. »Eltern, die Kinder pandemiebedingt zu Hause betreuen müssen, brauchen jetzt dringend Planungssicherheit und zusätzliche Unterstützung«, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Dittmar, der Nachrichtenagentur dpa. Man setze sich derzeit für eine rasche gesetzliche Lösung zur Klärung der Details für die Inanspruchnahme der zusätzlichen Krankentage ein. Zuvor hatte bereits SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich auf Tempo gedrängt.
Zuständig ist das Bundesgesundheitsministerium. Das hatte angekündigt, »zeitnah« einen Vorschlag für eine gesetzliche Regelung vorzulegen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten zuvor vereinbart, die Kinderkrankentage pro Elternteil in diesem Jahr von 10 auf 20 zu erhöhen, für Alleinerziehende von 20 auf 40. Eltern sollen die Krankentage ausdrücklich auch nehmen können, wenn ihre Kinder nicht krank sind, sondern wegen eingeschränkten Schul- und Kitabetriebs zu Hause bleiben müssen.
Viele praktische Fragen sind noch offen, etwa über welche Bescheinigung die Kinderkrankentage abgewickelt werden, wenn es gar nicht um eine echte Krankschreibung geht oder ob privatversicherte Eltern auch einen Anspruch bekommen. Dittmar sagte, es sei wichtig, dass es auch für nicht gesetzlich Krankenversicherte eine Lösung gebe. Beschlossen werden könnten die Regelungen in der kommenden Woche, wenn zum ersten Mal in diesem Jahr der Bundestag zusammenkommt.